Recruiting: Google und das 30 Minuten Interview

Spätestens seit der Veröffentlichung des Buchs „Wie Google tickt“ von Eric Schmidt und Jonathan Rosenberg wissen wir, dass im Recruiting ein dreißig minütiges Interview völlig ausreicht, um Top-Talente zu identifizieren und zu gewinnen. Was dahinter steckt…
Recruiting : Wie Recruiter schonender mit ihrer Zeit umgehen können
Machen wir uns nichts vor. Wie oft sitzen wir in Meetings, die viel zu lange dauern und uns inhaltlich nicht weiterbringen? Auch in Vorstellungsgesprächen stellen wir häufig schnell fest, dass ein Bewerber nicht passt. Dennoch gebietet es die Höflichkeit, das Gespräch zu Ende zu führen.
Da Interviews in der Regel über eine Stunde angesetzt sind, kann das bedeuten, dass man fünfzig Minuten mit Smalltalk zubringt. An dem Resultat „nicht Einstellen“ ändert das jedoch nichts.
Recruiting: Den richtigen Interviewer finden
Um keine wertvolle Arbeitszeit zu vergeuden, sollte sich zunächst jeder Arbeitgeber die Frage stellen: „Wer führt Interviews?“ Denn nicht jede Führungskraft oder jeder Personaler ist ein guter Interviewer. Aus unserer Erfahrung als Personalberater wissen wir, dass viele Top-Talente nach dem ersten Gespräch mit einem unsympathischen oder unprofessionellen Interviewer den Prozess nicht mehr fortsetzen wollen. Die bisherige Mühe im Recruiting Prozess ist damit binnen weniger Minuten zerstört und der Bewerber heuert beim Wettbewerber an.
Recruiting :Die richtig Vorbereitung des Interviews
Die Kunst des perfekten Interviews besteht darin, innerhalb einer sehr kurzen Zeit passgenaue Fragen zu stellen, um die Fähigkeiten des Kandidaten en Detail ausloten. Gleichzeitig gilt es, den Arbeitgeber so vorteilhaft zu vermarkten, dass jeder Bewerber auch ein späteres Angebot annehmen wird. Um während eines dreißig minütigen Interviews auf den Punkt zu kommen, bedarf es einer umfangreichen Vorbereitung.
Allem voran gilt diese dem Studium
- des Lebenslaufs
- des Motivationsschreibens
- und der Zeugnisse
Überdies sollte der Recruiter im Netz intensiv nach virtuellen Fußabdrücken recherchieren, die der Bewerber hinterlassen hat.
- War er ein Teil interessanter Projekte?
- Hat er besondere Leistungen vorzuweisen?
Dieses Faktenwissen hilft, das Gespräch sogleich auf die wesentlichen Punkte im Lebenslauf zu lenken.
Recruiting : Verzichten wir doch einfach auf Smalltalk
Kommen wir zur Idee von Google zurück. Laut Schmidt und Rosenberg sollten Recruiter das Interview nicht mit unnötigem Smalltalk verwässern und stattdessen direkt auf den Punkt kommen. Zum Beispiel, indem Inhalte, die ohnehin schwarz auf weiß im Lebenslauf stehen nicht erneut abgefragt werden.
Der Fokus des Gesprächs sollte ausschließlich auf Fragen liegen, die die besonderen Talente und Skills des Bewerbers ans Licht bringen, die sich zwischen den Zeilen verstecken könnten.
Nichtsdestotrotz bietet es sich an, nach dem Interview ein paar Minuten Pufferzeit einzuplanen. Diese lassen sich nutzen, um sich über den Bewerber bei einem Kaffee auszutauschen oder – sofern man es mit einem Top-Talent zu tun hat -, das Interview auszudehnen.
Alternativ bietet sich ein kurzer Bürorundgang mit dem Kandidaten an, um dem Bewerber den Arbeitsplatz noch schmackhafter zu machen. Insgesamt verdeutlicht diese Vorgehensweise, wie Recruiter wertvolle Arbeitszeit sparen und Interviews auf ein höheres Qualitätsniveau heben können.
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