Vorstellungsgespräch: So gelingt der professionelle Auftritt

Autor: Sofia Dobbertin

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Allgemein, Personal & Führung

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Vorstellungsgespräch

Das Warten hat ein Ende. Soeben ist die Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch in den E-Mail-Eingang geflattert. Doch wie beeindrucken Sie nun die Entscheidungsträger vor Ort und ergattern den ersehnten Job? Tipps aus der Erfahrung eines Personalberaters…

Vorstellungsgespräch: Die Anreise

Herzlichen Glückwunsch. Eine Zusage zum Vorstellungsgespräch ist schon mal ein sehr gutes Zeichen. Denn offensichtlich konnten Sie mit Ihren Bewerbungsunterlagen Ihren Wunscharbeitgeber von sich begeistern. Jetzt gilt es, nichts mehr dem Zufall zu überlassen. Das A und O ist mitunter die richtige Planung der Anreise.

Egal, ob Sie mit der Bahn, dem Flieger oder dem eigenen Auto zum Vorstellungsgespräch anreisen: Auf jeden Fall sollte ein großzügiger Zeitpuffer zwischen der Ankunft und dem vereinbarten Termin liegen. Liegt der Termin für das Interview gleich am frühen Morgen, denken Sie am besten über eine Übernachtung vor Ort nach, damit Sie auch wirklich ausgeschlafen und fit zum Vorstellungsgespräch kommen.

So oder so: Sehen Sie sich in jedem Fall die Route vor der Abfahrt noch einmal genau an und nehmen Sie die Adresse mit. Auch an die Kontaktdaten der Interviewteilnehmer sollten Sie denken:

  • Telefonnummer
  • Handynummer
  • E-Mail Adresse

Sicher ist sicher! Im Fall eines Staus oder einer Bahnverspätung können Sie das Unternehmen dann rechtzeitig kontaktieren.

Die Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Schauen Sie sich zunächst die Unternehmenswebseite genau an. Hier finden Sie die wesentlichen Informationen, die Sie brauchen. Denn es versteht sich von selbst, über das Unternehmen selbst sowie dessen Produktportfolio im Bilde zu sein. Kein Witz: Es gibt immer wieder Kandidaten, die mit ihrer Bewerbung genau hieran scheitern.

Aber Hand aufs Herz: Es verwundert eigentlich nicht, dass diese Bewerbungsanläufe letztlich in einer Absage münden, oder? Außerdem empfiehlt es sich, die aktuellen Nachrichten über die Branche und das Unternehmen einmal zu googeln. Stehen UnternehmensaufkäufeRestrukturierungsmaßnahmen oder ähnliches an? Darüber sollten Sie informiert sein.

Haben Sie bei Ihrer Bewerbung außerdem im Blick, dass eine Google-Suche auch anders herum funktioniert. Die sozialen Netzwerke erfreuen sich auch bei Personalern einer großen Beliebtheit. Sie sollten daher unbedingt noch einmal die Einstellungen der eigenen Profile überprüfen, um keinen schlechten Eindruck bei dem potentiellen Arbeitgeber zu hinterlassen. Die Bandbreite der Fettnäpfe, in die man hier treten kann, ist groß: Partyfotos, peinliche Sprüche bis hin zu zwielichtigen Freunden.

Gleichzeitig lohnt es sich, auch einen Blick auf die Profile der Gesprächspartner zu werfen. Das Wissen über gemeinsame Hobbies oder ehemalige Arbeitgeber kann im Interview das entscheidende Zünglein an der Waage sein.

Der eigene Werdegang

Fester Bestandteil eines Jobinterviews ist die Vorstellung der eigenen Person samt Werdegang. Gehen Sie bei der Vorbereitung daher nochmal die einzelnen Stationen Ihres Lebenslaufs durch und überlegen Sie sich plausible Gründe für den geplanten Jobwechsel. In diesem Zuge schadet die eine oder andere Übungsrunde vor dem heimischen Spiegel nicht!

Kommen wir zum Klassiker: Die Fragen im Vorstellungsgespräch. Gerade, wenn sich unter den Teilnehmern Personaler befinden, sollten Sie sich auf die typischen Interviewfragen vorbereiten. Zum Beispiel jene nach den persönlichen Stärken und Schwächen. Eine umfangreiche Auflistung von Fragen und Antworten gibt es im Internet wie Sand am Meer und soll daher an dieser Stelle nicht mehr weiter thematisiert werden.

Die Fragen

Außerdem sollten auch Sie sich ein paar Fragen überlegen und aufschreiben. Diese sind idealerweise fachlicher Natur und beziehen sich auf das Arbeitsumfeld. Doch Achtung: Im Interview selbst sollten nur drei bis vier Fragen gestellt werden. Ein überambitionierter Fragenkatalog kommt häufig nicht gut an.

Ins Gepäck gehört übrigens auch eine Schreibmappe inklusive Block und Stift. Ferner sollten Sie ein paar Exemplare der eigenen Bewerbungsmappe mitnehmen, um diese den Interviewteilnehmern anzubieten.

Das Erscheinungsbild

Zu einem Vorstellungsgespräch sollten Sie immer im Business-Dress erscheinen. Das heißt Anzug mit Krawatte bzw. Kostüm oder Hosenanzug. Auf Krawatten, Halstücher oder Socken mit auffälligen Motiven aber bitte verzichten. Und: Die Kleidungsstücke sollten genauso wie die Schuhe geputzt bzw. gereinigt sein.

In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass der zukünftige Arbeitgeber den Bewerber auffordert, in einem anderen Dresscode zu erscheinen. Dies kommt beispielsweise im Start-up Umfeld vor, wo Teams üblicherweise salopp gekleidet sind und einem Business-Dress eher skeptisch gegenüberstehen. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass Sie auch hier einen gepflegten Eindruck hinterlassen sollten.

Das Zusammentreffen 

Kommen wir noch einmal kurz auf die Anreise zurück. Genügend Pufferzeit einzuplanen, heißt nicht, dass Sie bereits eine Stunde vorher beim Unternehmen auf der Couch sitzen sollten. Verbringen Sie die Zeit stattdessen in Ruhe in einem naheliegenden Café und betreten frühestens zehn Minuten vor dem Interview die Lobby ihres Wunscharbeitgebers.

Die Moderation des Gesprächs sollten Sie den Gastgebern überlassen und sich deren Stil anpassen. Stellt sich jemand sehr kurz vor und macht und einen eher dynamischen Eindruck, sind darauffolgende epische Ausführungen Ihrerseits ein absolutes No-Go. Ein weiterer Tipp: Schreiben Sie mit. So signalisieren Sie Interesse und zeigen, dass das gesagte Wort in Erinnerung bleiben soll.

Der Ablauf

Kommen wir nun zu einem typischen Interviewablauf, den wir vereinfachend in folgende Schritte einteilen:

  1. Alles beginnt mit einem Smalltalk. Nutzen Sie diesen, um einen ersten guten Eindruck bei den anderen Interview-Teilnehmern zu hinterlassen. Denken Sie daran, dass die Entscheidung über eine Einstellung bereits in diesem Schritt getroffen werden kann.
  2. Der potentielle Arbeitgeber stellt sich, die Firma, die Abteilung und im Idealfall sogleich die vakante Stelle vor.
  3. Im nächsten Schritt stellen Sie sich vor.
  4. Es folgen fachliche Fragen an den Bewerber.
  5. Nun haben Sie Gelegenheit, Ihre Fragen zu stellen. Übrigens: Unsere Erfahrung zeigt, dass Fragen zu Überstunden oder Urlaubstagen im ersten Interview nicht gut ankommen und daher erstmal nicht gestellt werden sollen.
  6. Im letzten Schritt wird die weitere Vorgehensweise besprochen. Wie geht es weiter? Erfolgt direkt ein Angebot? Gibt es ein weiteres Interview?

Um den Entscheidungsträgern das Interesse an der Stelle noch einmal zu unterstreichen, bietet sich eine „Dankeschön E-Mail“ im Nachgang an das Interview an. Darin können Sie noch einmal die Motivation für die Bewerbung auf die Stelle aufgreifen und verdeutlichen.

Wie man damit umgeht, wenn man Vorort auf den Gehaltswunsch angesprochen wird oder sogar ein mündliches Angebot erhält, stellen wir in einem weiteren Blogbeitrag vor. (Autor: Sebastian Berblinger)

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