5 innovative Recruiting-Instrumente zur effektiven Stellenbesetzung

Autor: Michael Knörzer

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Allgemein, Personal & Führung

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5 innovative Recruiting-Instrumente zur effektiven Stellenbesetzung

Die Recruiting-Industrie wird nicht müde, ein innovatives Recruiting-Instrument nach dem anderen auf den Markt zu bringen. Jedes Tool soll helfen, offene Stellen so schnell wie möglich zu besetzen. Aber was taugen die einzelnen Recruiting-Instrumente wirklich? Wir sind dem auf den Grund gegangen.

Recruiting Instrumente: Was steckt hinter Speed-Date-Recruiting?

Ein sehr aktuelles Recruiting-Instrument ist das Speed-Date-Recruiting. Wenn Sie dachten, dass diese Methode des Kennenlernens sich nur auf das Anbahnen von Romanzen anwenden lässt, liegen Sie falsch. Im Recruiting kommt sie zum Einsatz, um einen schnellen ersten Eindruck von Kandidaten zu gewinnen.

So funktioniert’s: Beim Speed-Date-Recruting spielen Sie in einer ausgewählten Location mit Kandidaten eine Runde Tischlein-wechsel-dich. Sie haben etwa fünf Minuten Zeit, um sich mit einem Talent zu unterhalten, dann rutscht der nächste auf.

Wie ist dieses Recruiting-Instrument zu bewerten? Ein paar Minuten taugen gewiss nicht dazu, um sich ein umfassendes Bild von einem Bewerber zu machen. So ist das Konzept des Speed-Date-Recruitings aber auch nicht gedacht. Es geht nicht darum, direkt eine finale Entscheidung zu treffen, sondern um den ersten Auswahlschritt. Speed-Date-Recruiting eignet sich vor allem für Einsteigerpositionen. Den nächsten CEO fürs eigene Unternehmen werden Sie so sicher nicht entdecken.

Recruiting Instrumente: Mobile Recruiting

Für junge Bewerber sind die digitalen Medien nicht nur Arbeitsraum, sondern Lebensraum. Hier lernen sie, spielen, lachen und bauen sich in sozialen Netzwerken einen virtuellen Freundeskreis auf. Zwei Methoden, die sich im Recruiting an diese Zielgruppe wenden, sind die miteinander verwandten Maßnahmen „Mobile Recruiting“ und „Social Recruiting“: Gemeint ist die Personalbeschaffung über mobile Endgeräte und über soziale Medien.

Zunächst zum Thema „Mobile Recruiting“: Vor dem Hintergrund der steigenden Nutzung mobiler Endgeräte besteht konkreter Bedarf, Stellenanzeigen für Smartphone-User direkt auf dem Handy verfügbar zu machen. Insbesondere die Zielgruppe der bis 22-Jährigen – auch als Generation Z bezeichnet – gehört zu den Smartphone-Power-Usern. Aber auch die ältere Generation Y ist mehr als aufgeschlossen.

Sie verrichtet ebenfalls nahezu sämtliche Vorhaben mit ihrem digitalen Taschencomputer. Vereinfachte Bewerbungsverfahren wie die One-Click-Bewerbung tragen dazu bei, dass sich Kandidaten mit wenig Aufwand bei einem Unternehmen bewerben können. Mit einem Fingertipp versenden sie hierbei die Angaben aus ihrem LinkedIn- oder Xing-Profil als Bewerbung.

Wie ist dieses Recruiting-Instrument zu bewerten? Als sehr wichtig. Vor allen dann, wenn Sie Bewerber bis Mitte 30 erreichen wollen. Sie benutzen das Smartphone immer öfter auch für die Jobsuche. Etwa die Hälfte der der Kandidaten meint: Die mobile Bewerbung ist zeitsparender und effizienter. So das Ergebnis der Studie Recruiting Trends der Uni Bamberg.

Recruiting Instrumente: Social Recruiting

Eng verknüpft mit dem Thema ist das Recruiting-Instrument „Social Recruiting“. „Social Recruiting“ ist auch als Social Hiring, Social Recruitment und Social Media Recruitment bekannt. Bei diesem Recruiting-Instrument werden Soziale Netzwerke wie Facebook oder Instagram als Recruitingkanäle genutzt.

Auf Facebook oder Instagram lassen sich Stellenanzeigen so schalten, dass sie exakt an eine genau definierte Zielgruppe ausgespielt werden. Der Vorteil: So erreichen Unternehmen auch passiv suchende Kandidaten. Das sind Talente, die nicht aktiv auf Jobsuche, aber latent wechselwillig sind. Stoßen diese in ihrem Social-Media-Newsfeed auf eine Stellenausschreibung, die sie interessiert, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie sich bewerben.

Wie ist dieses Recruiting-Instrument zu bewerten? Als sehr wichtig! Insbesondere die Generationen Z und Y lassen sich auf diese Weise sehr gut erreichen. Indem Arbeitgeber Social Media in ihr Recruiting integrieren, zeigen sie, dass sie in ihrer Personalbeschaffung auf der Höhe der Zeit sind. Allerdings stößt Social Recruiting sicher an seine Grenzen, wenn es um die Besetzung von Spezialistenstellen geht. High Potentials tummeln sich doch eher auf Fachnetzwerken und weniger auf Socials wie Facebook oder Instagram.

Recruiting Instrumente: Inbound Recruiting

Wie nimmt man Marketingmethoden als Recruitingmethode zu Hilfe? Ganz einfach: Über Inbound Recruiting. Bei dieser Methode werden Kandidaten mit Fachartikeln oder Vorträgen zu bestimmten Themen auf ein Unternehmen aufmerksam gemacht. So hebt man sich von anderen Unternehmen auf dem Bewerbermarkt ab und zeigt sich potenziellen Spezialisten und Fachkräften als interessanter Arbeitgeber.

Wie ist dieses Recruiting-Instrument zu bewerten? Für innovative Unternehmen ist Inbound Recruiting ein guter Weg, sich als professioneller Partner darzustellen und zu zeigen, dass sie auf aktuelle Trends verstehen. Allerdings muss klar sein, welche Zielgruppe erreicht werden soll und welche Themen derzeit interessant für diese Bewerber sind. Hierzu benötigt es auch das Know-how und vor allem die Kapazität, regelmäßig Inhalte zu veröffentlichen.

Recruiting Instrumente: Recruitainment

Recruitainment – bei dieser Methode handelt es sich um eine Mischung aus Recruiting und Entertainment. Durch den Einsatz spielerisch-animierter und benutzerorientierter Elemente wird Bewerbern zum Beispiel auf der Karriereseite oder in Stellenanzeigen ein unverfälschter Blick in das Unternehmen und das Team gegeben. Mit Filmen, Audios, Grafiken, interaktiven Animationen wird Ihr Unternehmen authentisch dargestellt und vermittelt Bewerbern einen Einblick in das Unternehmen.

Wie ist dieses Recruiting-Instrument zu bewerten? Gut! Über Recruitainment-Elemente können Bewerber sehr abwechslungsreich für Ihr Unternehmen und Ihre Unternehmensphilosophie begeistert werden.

Fazit: Ist die Nutzung moderner Recruiting Instrumente immer effektiv?

Sie haben es bei unseren Bewertungen der einzelnen Recruiting-Instrumente bereits gesehen: Je nach Unternehmensgröße und Unternehmenskultur eignet sich nicht jeder Trend für jeden Arbeitgeber. Daher sollen Sie als Recruiter immer kritisch prüfen: Passt die Methode zu meinem Unternehmen?

Das ist nicht immer leicht, weil oft die nötige Zeit fehlt, sich mit einem Trend näher auseinanderzusetzen. Das kann zu Fehlentscheidungen und Fehlinvestitionen führen. Bei einem können Sie sich aber sicher sein: Ein Recruiting-Instrument, das zeitlos ist, wenn es um das Recruiting hochqualifizierter Experten geht, ist die Unterstützung eines Personalberaters. Mit den Recruiting-Experten, die über eine hohe Expertise und ein intensives Netzwerk verfügen, gelingt der „Perfect Match“ garantiert.

 

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